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Ein typisches Merkmal von Essstörungen ist die Schwierigkeit für die Patient*innen zu begreifen, dass sie unter Problemen mit dem Essen leiden, auch wenn diese oft sehr behindernd sind. Das unstabile Verhältnis zum eigenen Bild im Spiegel und die für Essstörungen typischen Stimmungsschwankungen können die Konzentration auf das Problem extrem erschweren, was den Zeitpunkt der Inanspruchnahme einer Behandlung gefährden oder stark verzögern kann.
Obwohl die Behandlung von Essstörungen nicht in meinen derzeitigen Zuständigkeitsbereich fällt, findet das von mir vorgeschlagene Counseling genau in diesem ersten Moment des Hilfeersuchens statt, wenn die Patientin oder der Patient sich mit den Zweifeln über ihre oder seine Beziehung zum Essen und zu ihrem oder seinem Selbstbild konfrontiert wird. Die gemeinsame Erörterung dieser Fragen ist der erste Schritt auf dem Weg zu dem Wunsch nach einer Behandlung, die schließlich von approbierten Psychotherapeut*innen durchgeführt werden kann. In diesem Fall biete ich daher eine kurze Beratung (4-12 Sitzungen) an, um die Geschichten anzuhören, die Zweifel zu analysieren und zu verstehen, ob eine spezifischere Behandlung ratsam ist, um eine friedliche Beziehung zum Spiegelbild wiederherzustellen.
Gleichzeitig biete ich einen Beratungsdienst für Eltern von Patient*innen an, die an Essstörungen leiden oder sich fragen, ob ihr Kind ein Problem in dieser Richtung hat. Essstörungen sind auch bei sehr jungen Patient*innen weit verbreitet, und Unterstützung und Verständnis der Familie sind in diesen Fällen äußerst wichtig.